Wissenswertes zur Kapelle St. Konrad
Auf halben Weg zwischen Niederwangen und Neuravensburg liegt Hiltensweiler. Hier liegt die uralte St.-Konrads-Kapelle. Etwas versteckt von der heutigen Bundesstraße liegt sie genau am Fuß einer Steige der alten Heer- und Handelsstraße von Wangen nach Lindau. Diese führte von der Kapelle zur überdachten Brücke an der Oberen Argen. Man sollte mit dem Kapellenbesuch auf jeden Fall einen Spaziergang zu der interessanten, 1790 gebauten Brücke verbinden.
Die St. Konrads-Kapelle dürfte mindestens so alt sein wie die Nikolauskapelle in Untermooweiler, welche erstmalig im Jahre 1152 Urkundlich erwähnt wurde. Darauf verweisen die neuerdings zum Vorschein gekommenen romanischen Fenster, ein seitlicher Eingang mir Rundbogen und ein kleines originales Stück Petra-Rosa-Verputz neben dem alten romanischen Seiteneingang.
Die beiden Wappen, der kleine Engelskopf und die Jahreszahl 1615 an der Außenwand der Kapelle sind bei einer Renovierung angebracht worden, vermutlich von Johann Andreas Rauch, der auf seiner Landtafel gerade diese Stelle an der Kapelle hervorhebt. Es sind die Wappen der Stadt Wangen und des Spitals zum heiligen Geist der Stadt Wangen (Doppelkreuz). Das Spital sorgte früher für die bauliche Unterhaltung der Kapelle.
Tiefgreifende bauliche Veränderungen, vor allem Aufstockung und Verbreiterung, erfolgten im frühen 18. Jahrhundert. Vieles ist auch im 19. Jahrhundert umgestalten worden. Die beachtlichen Malereien an den Wänden und Decke führte der begabte Roggenzeller Maler Johann Baptist Bingger 1881 aus.
Den Innenraum schmückt vor allem ein frühbarocker Hochaltar mit Figuren von St. Barbara und Konrad als Bischof mit Buch. Im Hintergrund des Gemäldes sind die Argenbrücke, Schwarzenbach und die Neuravensburg dargestellt.
Bemerkenswert ist eine eher bäuerliche Züge tragende Pietà, bei der man sich mit der Zuordnung schwertut: Spätgotik oder Frühbarock? Die Figuren der Heiligen Barbara und Konrad zuseiten des Altars dürften dagegen spätgotischen Ursprungs sein.
Kapellenpatron ist St. Konrad. Er wurde im Jahr 934 zum Bischof unserer ehemaligen Diozöse Konstanz geweiht. Als Patron der Kapelle weist er auf Verbindungen mit Konstanz hin, bekräftigt werden diese auch dadurch, dass der Zehnte von Hiltensweiler bis 1465 Lehen von Kloster Petershausen bei Konstanz war.
Seit mittlerweile über 30 Jahren wird von der Kirchengemeinde Primisweiler Mitte Juni das Kapellenfest veranstaltet.
Quelle: Unter anderem; Stätten der Stille. Die Kapellen im Landkreis Ravensburg.