Die Ortschaft Neuravensburg

Die beiden Pfarreien Roggenzell und Schwarzenbach bilden zusammen die Ortschaft Neuravensburg mit ihrer imposanten Burgruine, um die am zweiten Wochenende im August das weit bekannte Burgfest durch den Burg- und Heimatverein veranstaltet wird. Neuravensburg gliedert sich in 16 Weiler und 45 Einzelhöfe und hat etwas mehr als 3000 Einwohner (Stand Oktober 2018). Seit 1972 ist Neuravensburg in die Stadt Wangen eingemeindet.
Im 13. Jahrhundert wurde die Burg Neuravensburg zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Damals war sie im Besitz des Reichsministerialen Heinrich von Ravensburg, der wohl auch die Stadt am Fuße der Burg gegründet hat. Nach seinem Tode um 1270 gelangte Neuravensburg auf dem Erbweg an das Kloster St. Gallen, das die Burg zum Verwaltungsmittelpunkt für seine Besitzungen im südlichen Oberschwaben und im westlichen Allgäu machte. Das Städtchen Neuravensburg blieb jedoch in der Frühphase seiner Entwicklung stecken.
(aus: Neuravensburg - die sympathische Ortschaft zwischen Allgäu und Bodensee, Flyer, Ortsverwaltung)

Geschichte der Neuravensburg

1120|Bau der Novum Ravinspurch durch welfische Argengrafen
1145|Erster urkundlich genannter Vogt: Gebizo von Bienburg, auch "von Ravensburg" genannt.
1180|Neuravensburg wird staufisch
1260|Heinrich von Neuravensburg baut eine Stadt am Westhang.
1270|Die Herrschaft Neuravensburg fällt an das Kloster St. Gallen.
1271-1292|Wiederholte Fehden der Montforter um die Neuravensburg.
1292|Zerstörung der Stadt
1451|Neuravensburg als Dorf, Verpfändung an die Stadt Lindau
1525|Bauernkrieg: Der "Neuravensburger Huff" stürmt die Burg und setzt sie in Brand.
1568-1606|Die Stadt Wangen übernimmt die Pfandschaft.
1614|Wiederaufbau als Schloss unter Fürstabt Bernhard Müller
1712|Flucht des St. Galler Abtes Leodegar Bürgisser auf das Schloss
1770|Fürstabt Beda Angehrn richtete die ersten Schulen in Schwarzenbach und Roggenzell ein, ließ 14 Fischweiher anlegen und die Holzbrücke in Föhlschmitten erbauen.
1792|Flucht des St. Galler Abtes Pankratius Forster vor Napoleon auf das Schloss.
1803|Säkularisation: das Kloster St. Gallen verliert seinen Besitz. Fürst von Dietrichstein wird neuer Herr über Neuravensburg und verkauft die Herrschaft an das Königreich Württemberg, welches das Schloss zum Abbruch weiterverkauft.
1836|Mehrfacher Verkauf des Schlosses, zuletzt an den Kreuzwirt
1896|Die nordwestliche Ecke des Turmes bricht heraus.
1912|Aufgrund eines Erdbebens stürzen weitere Teile des Turms zusammen.
1912|Instandsetzung und Bau einer Aussichtsplattform
1934|Erneute Renovierung
1962|Nach Abschluss der Renovierung erstes Burgfest
1986|Absage des Burgfestes wegen Einsturzgefahr des Ostgiebels
1987|Gründung des Burg- und Heimatvereins mit der Hauptaufgabe Burgsanierung
1992|Stadt Wangen kauft das Burggelände von Familie Roth (1,3ha)
1995|Grundlegende Burgsanierung mit erheblichen Eigenleistungen des Burg- und Heimatvereins
1996|Erneute Ausrichtung des Burgfestes im idyllischen Burggarten, das jährlich am 2. Augustwochenende stattfindet und eine Attraktion für Besucher aus nah und fern ist.