St. Gallus, Roggenzell
Im Kirchen- und Kapellenführer Schwarzenbach Primisweiler Roggenzell schrieb Pfarrer Dr. Otto Beck: Der Name des kleinen Allgäudorfs (533 m) erinnert an einen Einsiedlermönch namens Ruoco. Vielleicht stammte er aus St. Gallen. Denn das Galluspatronat könnte damit zusammenhängen. Zuvor vom benachbarten Sigmarszell aus seelsorgerlich betreut, erhob der aus dem nahen Wangen gebürtige Abt Ulrich Rösch den Ort 1480 zur Pfarrei. Die wohl im 30järigen Krieg zerstörte Kirche wurde um 1657 und 1837-1841 neu emporgeführt. Kostbarstes Erbe ist der spätgotische Altarschrein mit einer Madonna und den Apostelfürsten (um 1515) aus der Burgkapelle. Anderes wie ein Barockheiland, ein Auferstandener, die Glocken (1613, 1657, 1737), Messkelche, ein Kreuzpartikel und eine Monstranz kamen im 17. und 18. Jh. dazu. Die Tabernakelstele (1988) fertigte der hier beheimatete Bildhauer Albrecht Zauner. Auch die Deckenmalereien im Schiff, die nur teilweise erhalten sind, stammen von einem einheimischen Künstler: dem Schreiner und Maler Johann Baptist Bingger (1827-1902).
Ein weiterer Roggenzeller, an den am seitlichen Kircheneingang eine Gedenktafel erinnert, ist der Priester Faustin Mennel (1824-1889), der die weltweit wirkende Kongregation der Franziskanerinnen von Bonlanden gegründet hat.