Taufe eines Kindes

Was bedeutet die Taufe?

Mit der Taufe bitten Eltern um Gottes Segen und Begleitung für ihr Kind. Die Taufe ist die Aufnahme in die christliche Gemeinschaft. Eltern, Patinnen und Paten versprechen, für eine christliche Erziehung zu sorgen.

Die Taufe ist ein ökumenisches Sakrament, das alle christlichen Kirchen verbindet, d. h., sie gilt für alle christlichen Kirchen und wird darum auch bei einem Wechsel der Konfession nicht wiederholt.

Sollen wir unser Kind als Säugling taufen lassen oder besser warten, bis es selbst entscheiden kann?

In der Säuglingstaufe wird in besonderer Weise sichtbar, dass Gott sich den Menschen ohne Vorbedingung zuwendet und seine Liebe schenkt, noch bevor sie sich diese durch eigene Leistung verdienen. Die bedingungslose Liebe Gottes ist die Grundaussage des christlichen Glaubens, und wenn Sie von diesem Glauben überzeugt sind, können Sie in der Taufe eines Säuglings dieses Geschenk Gottes feiern.

Manche Eltern wollen die Entscheidung für oder gegen die Taufe ihrem Kind überlassen. Doch muss man etwas kennen, um sich bewusst dafür oder dagegen zu entscheiden. Die Taufe bietet das Fundament dafür, dass ein Kind den Glauben in Familie, Gemeinde und Religionsunterricht kennenlernt und sich später frei entscheiden kann.

Sollen bzw. können wir unser Kind taufen lassen, auch wenn wir lange keinen Kontakt zur Kirche hatten oder sogar ausgetreten sind?

Für manche Eltern ist die Taufe ihres Kindes nach vielen Jahren wieder der erste Kontakt mit der Kirche und damit gleichzeitig eine Chance, sich intensiver mit Glaubensfragen zu beschäftigen.

Unser Angebot für Kinder und Familien mit Kindern soll Eltern helfen, ihr Kind im christlichen Glauben zu erziehen. In Gottesdiensten für Kleinkinder werden Fragen des Lebens und Glaubens auf eine Art und Weise behandelt, die kirchenfernen Eltern den Glauben neu erschließen kann.

Sollten Sie aus der Kirche ausgetreten sein und dennoch eine Taufe für Ihr Kind wünschen: Wenden Sie sich bitte an den für Ihre Gemeinde zuständigen Pfarrer. Er wird mit Ihnen über Ihre Gründe zum Kirchenaustritt sprechen und klären, ob Ihr Kind getauft werden kann.

Welche Voraussetzungen müssen wir erfüllen? Müssen beide Eltern katholisch sein?

Ein Kind kann getauft werden, wenn seine Eltern (oder ein Elternteil) den Wunsch haben, ihren Glauben an ihr Kind weiterzugeben, um es so in eine Beziehung der Freundschaft mit Christus hineinzuführen. Es sollte eine Person da sein, die die Verantwortung übernimmt, dem Kind den Glauben zu vermitteln. In der Taufe feiern wir die Liebe Gottes zu diesem Kind. Das Kind sollte die Chance erhalten, diese Wahrheit in seinem Leben zu erfahren.

Sie als Eltern entscheiden, in welcher Konfession Ihr Kind getauft wird. Wenn Sie verschiedenen Konfessionen angehören, sollten Sie dabei Fragen berücksichtigen wie: Wer ist wie intensiv in seinem Glauben verwurzelt? Wer verbringt die meiste Zeit mit dem Kind?

Wenn Sie sich nicht entscheiden können, kann Ihnen vielleicht ein Gespräch mit den jeweiligen Pfarrern beider Konfessionen weiterhelfen.

Was müssen wir tun, wenn wir unser Kind taufen lassen wollen?

Nehmen Sie zunächst Kontakt mit dem für Sie zuständigen Pfarramt auf. Dort erhalten Sie einen Termin für ein Taufgespräch und weitere Informationen.

Beim Taufgespräch wird über die Bedeutung der Taufe, die Aufgaben der Eltern und Paten und die Gestaltung der Tauffeier gesprochen. Es wird geklärt, welche Gebete und Lieder bei der Tauffeier gewünscht werden.

In den Gemeinden Amtzell und Pfärrich gibt es feste Tauftermine, in der Regel einen Termin pro Monat, entweder sonntags um 11:15 Uhr oder samstags um 16:00 Uhr.

Für die Gemeinden Haslach, Primisweiler, Roggenzell, Schwarzenbach, Esseratsweiler und Siberatsweiler sind keine festen Tauftermine vorgesehen. Die Tauftermine werden jeweils mit den Eltern vereinbart.

Welche Unterlagen brauchen wir?

Bringen Sie zur Taufanmeldung die Geburtsbescheinigung des Standesamtes mit und – falls vorhanden – das Stammbuch Ihrer Familie. Notwendig sind außerdem die Namen und Adressen der Paten.

Können wir unser Kind auch in einer anderen Gemeinde taufen lassen?

Sie können wählen, wo Ihr Kind getauft werden soll. Doch die Taufe bedeutet immer die Aufnahme in eine Gemeinschaft. Deshalb ist es sinnvoll, Ihr Kind in der Gemeinde taufen zu lassen, in der es heranwachsen wird.

Wer kann Taufpate/Taufpatin werden?

Die Aufgabe des Paten/der Patin besteht darin, das Kind auf seinem Weg zum Glauben zu begleiten. Deshalb muss der Pate/die Patin selber getauft und gefirmt sein. Wünschenswert ist, eine Person als Paten oder Patin zu wählen, die sich in ihrem Leben mit dem Glauben auseinandergesetzt hat und zu ihrem christlichen Glauben steht.

Wenigstens einer der Pat(inn)en muss der katholischen Kirche angehören. Als zweiten Paten können Sie auch jemanden auswählen, der einer anderen christlichen Kirche angehört. Als Taufzeuge können auch Nichtchristen gewählt werden.

Braucht das Kind ein weißes Taufkleid?

Sie müssen Ihrem Kind kein weißes Kleid anziehen. Das weiße Taufkleid ist aber ein wichtiges Symbol. Das weiße Kleid hat seinen Ursprung in der frühchristlichen Kirche, in der es nur die Erwachsenentaufe gab. Die an Ostern Neugetauften zogen weiße Kleider an als Zeichen für das neue Leben, das sie in der Taufe empfangen haben. Das weiße Taufkleid ist ein Zeichen dafür, dass der/die Getaufte Christus wie ein Kleid angezogen hat.

Beim Taufritus wird dem Kind ein weißes Kleid der jeweiligen Kirchengemeinde aufgelegt. Sollten Sie ein Familientaufkleid besitzen, so dürfen Sie dies gerne zur Taufe mitbringen. Es wird dann verwendet.

Brauchen wir eine Taufkerze?

Zur Taufe brauchen Sie eine Taufkerze. Sie können sie selber gestalten oder im entsprechenden Fachhandel erwerben.

Die Taufkerze ist ein Zeichen dafür, dass mit Jesus das Licht in die Welt gekommen ist. Deshalb wird sie an der Osterkerze angezündet. Die Osterkerze ist ein Zeichen dafür, dass Jesus durch seine Auferstehung alles Dunkle besiegt hat. Jesus ist das Licht der Welt, der nun auch den Lebensweg des Kindes erhellt.

Die Taufkerze kann ein Begleiter durchs Leben sein. Von der Taufe über Erstkommunion, Firmung, Hochzeit bis zur Beerdigung kann sie immer wieder neu angezündet werden – dieselbe Kerze, wie es auch derselbe Gott ist, der durchs Leben begleitet.

Was können wir zur Vorbereitung der Feier beitragen?

Die festen Tauftermine in den Gemeinden Amtzell und Pfärrich und die sich aus den Anmeldungen ergebenden Tauftermine in den anderen Gemeinden bringen es mit sich, dass mehrere Kinder an einem Termin getauft werden. Deshalb ist eine Absprache der jeweiligen Tauffamilien notwendig, z. B. über die musikalische Gestaltung der Feier.

Vorbereiten können Sie einige Fürbitten und Segenssprüche. Kinder könnten Fürbitten vorlesen oder sich mit Liedern und kleinen Gedichten an der Tauffeier beteiligen. Näheres ist mit dem Taufspender abzusprechen.

Wie läuft die Feier ab? – Was müssen wir dabei tun?

Beim Taufgespräch wird Ihnen erläutert, wie die Taufe im Einzelnen abläuft und welche Fragen Ihnen dabei gestellt werden.